Zahl der Insolvenzen im Oktober rückläufig

Trotz anhaltender Krisen ist die Zahl der Insolvenzen im Oktober leicht rückläufig.

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist nach einer Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zuletzt etwas gesunken. So seien im Oktober weniger Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften angemeldet worden als im Vormonat September, teilte das Institut am Mittwoch mit. Betroffen waren demnach 722 Unternehmen. Im September meldeten noch 760 Firmen Insolvenz an.

Trotz des Rückgangs gegenüber dem September liegen die Oktoberzahlen 15% über dem Vorjahreswert. Die Analyse des IWH zeigt auch, dass in den größten 10% der Unternehmen, deren Insolvenz im Oktober gemeldet wurde, 3.800 Arbeitsplätze betroffen waren. Die Zahl der betroffenen Beschäftigten liegt damit deutlich unter dem Niveau der letzten zwölf Monate.

Die niedrigen Zahlen seien auch Ausdruck der vergleichsweise wenigen Arbeitstage im Oktober, was zu einer geringeren Zahl von Insolvenzeröffnungen beigetragen haben dürfte, sagte Steffen Müller, Leiter der IWH-Abteilung Strukturwandel, am Mittwoch. Der Rückgang sei jedoch kein Grund für Entwarnung in der angespannten wirtschaftlichen Situation.

„Für die kommenden beiden Monate sind wieder steigende Insolvenzzahlen und mehr von Insolvenz betroffene Arbeitsplätze zu erwarten“, sagte Müller. Gründe dafür sehen die Wirtschaftsforscher neben der sich stark eintrübenden konjunkturellen Lage vor allem in steigenden Kosten etwa für Energie, Löhne und Kreditzinsen. Eine Insolvenzwelle sei jedoch nicht in Sicht.

(Quelle: IWH Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle; dpa)

 

Die Insolvenzwelle blieb bisher aus, Entwarnung kann aber nicht gegeben werden.

Bereits 2020 rechnete man mit einer gigantischen Insolvenzwelle. Damals hatte die Politik mit weitreichenden Hilfsprogrammen abzuwenden versucht, was unausweichlich schien. Die Welle blieb aus. Die nächsten Krisen ließen jedoch nicht lange auf sich warten. Der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehenden allgegenwärtigen Engpässe ziehen weiter große Kreise. Und angesichts der tiefgreifenden Energiekrise steht vielen Unternehmen das Wasser bis zum Hals.

Es ist bleibt abzuwarten, ob die im dritten Entlastungspaket der Bundesregierung beschlossenen Unternehmenshilfen ausreichen werden, um die Unternehmen angesichts dieser historischen Krisensituation angemessen zu unterstützen.

Experten gehen jedenfalls von einer wachsenden Zahl von Unternehmen aus, die den Insolvenzantrag werden stellen müssen.

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