Mehr als zwei Jahre Dauerkrise durch Corona, Lieferengpässe, der Preisschock bei Energie und Rohstoffen – die Finanzen und Reserven vieler Unternehmen sind derzeit nicht optimal aufgestellt, die Kreditwürdigkeit hat oft gelitten. Doch die Herausforderungen der Unternehmen müssen nichtsdestotrotz weiter angegangen und finanziert werden. Das reicht von operativen Themen wie dem Einkauf und Investitionen über Neustrukturierungen oder Nachfolgen bis hin zur Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen oder Insolvenzplänen. Ist die Bonität einer Firma allerdings nicht ausreichend, steht auch kein Bankkredit zur Verfügung. Mit dem Modell Sale & Lease Back gibt es allerdings einen Ansatz, der in so einem Fall für Abhilfe sorgen kann.
Wie funktioniert Sale & Lease Back?
Bei „Sale & Lease Back“ wird manchmal auch vom „Rückmietverkauf“ von Anlagevermögen gesprochen. Das läuft folgendermaßen ab: Die Maschinen-, Anlagen- oder Fuhrparks eines Unternehmens werden an einen Finanzierungspartner veräußert. Direkt im Anschluss werden die Objekte jedoch wieder zurück geleast. Das bringt mehrere Vorteile: Durch den Verkauf steht neue Liquidität bereit. Es können teils sogar stille Reserven gehoben werden, wenn die jeweiligen Vermögensgegenstände in der Firmenbilanz größtenteils abgeschrieben sind. Zugleich stehen die verkauften Maschinen oder Fahrzeuge weiter zur Verfügung und können wie gehabt genutzt werden. Das ist wichtig um den Betrieb aufrechtzuerhalten oder im regulären Geschäft die verplanten Kapazitäten nicht zu gefährden. Hinzu kommt der Steuervorteil des Leasings: Die Raten für die Weiternutzung der Maschinen und Anlagen sind als Betriebsausgaben abzugsfähig.
Eckpfeiler der Finanzierung
Das Finanzierungsvolumen von Sale & Lease Back liegt meist zwischen einer halben Million und 15 Millionen Euro. In Einzelfällen kann es auch darüber hinausgehen. Die Höhe hängt letztlich stark vom jeweiligen mobilen Anlagevermögen ab. Durch die Konzentration auf die Assets, die Vermögensobjekte eines Unternehmens, rückt die Kreditwürdigkeit in den Hintergrund. Diese Unabhängigkeit von der Bonität ist gerade in unsicheren Zeiten, bei Unternehmenskrisen oder in Phasen des Wandels ein wichtiger Aspekt. Hinzu kommt die Geschwindigkeit einer Sale-&-Lease-Back-Finanzierung: Beim rechtzeitigen Vorliegen der entsprechenden Maschinengutachten und Unterlagen, dauert es von der ersten Anfrage meist höchsten acht Wochen bis zur Bereitstellung des Kaufpreises. Das ist besonders wichtig wenn kurzfristig weitreichende Entscheidungen für das Fortbestehen getroffen werden müssen – und Finanzierungslösungen keine zu lange Anlaufzeit haben dürfen.
Die Voraussetzungen für Sale & Lease Back
Damit die Finanzierung genutzt werden kann, benötigt ein Unternehmen in erster Linie werthaltiges, mobiles Anlagevermögen, das im Zweifel auf dem Sekundärmarkt weiterverkauft werden kann. Außerdem müssen die Maschinen, Anlagen oder Fahrzeuge in relevanter Anzahl vorliegen. Die Objekte sollten gängig und ohne weiteres austauschbar sein – Einzelmodelle sowie Sonderanfertigungen oder Prototypen sind in aller Regel nicht mit Sale & Lease Back in Einklang zu bringen. Auch Objekte, die untrennbar mit dem Produktionsstandort verbaut, kompliziert verkettet oder nicht transportfähig sind, eignen sich nicht für die Finanzierungsart.
Sie möchten mehr zu Sale & Lease Back erfahren und prüfen, ob die Finanzierungsanfrage in Ihrem Fall aussichtsreich ist? Auch wenn Sie eine stichtagsbezogene Maschinenbewertung benötigen, die für Sale & Lease Back unverzichtbar ist, sind wir Ihr Ansprechpartner. Fragen Sie uns gern an.