Aufatmen bei Ludwig Leuchten

Das offene Werktor als Zeichen dafür, dass Ludwig Leuchten in der Elsterheide wieder leuchtet

Im Fall des insolventen Unternehmens Ludwig Leuchten GmbH können ein Teil der ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Kunden und Partner aufatmen: Stefan Quaas, ehemaliger Prokurist des insolventen Unternehmens, macht als neuer Geschäftsführer mit einem Kernteam der Mitarbeiterschaft weiter.

Die Arbeit am alten Unternehmensstandort in der Elsterheide wird fortgesetzt. Nach einer kurzen Übergangsphase unter der Bezeichnung „Fischer Leuchten“, firmiert der Betrieb nun ab 1. Februar 2023 wieder unter dem bekannten Namen „Ludwig Leuchten“.

Dies teilte die Insolvenzverwaltung in einer Pressemitteilung mit.

 
Hervorragende Be- und Verwertung durch Pleser

Die wichtige Rolle der Verwertung der Vermögensgegenstände hat die Pleser KG übernommen. Als Experten auf diesem Gebiet sorgten wir für die reibungslose Be- und Verwertung des Maschinenparks und haben die Verkaufsverhandlungen immer wieder belebt.

 

Positive Wende pünktlich zum Jubiläum

Voraussetzung für die positive Wendung war, dass der Investor Fischer Group die Maschinen der insolventen Ludwig Leuchten GmbH in einem Asset Deal erworben hatte. Als Teil dieses schwäbischen Familienunternehmens kann Stefan Quaas so mit dem Kernteam von Ludwig Leuchten nun weiter produzieren. Der Name Ludwig Leuchten steht für eine mehr als 70-jährige Historie. In Sachsen ist die Firma seit mittlerweile 30 Jahren fest verwurzelt. Angesichts des diesjährigen Jubiläums ist es umso erfreulicher, dass eine Lösung gefunden wurde und die Tradition am Standort fortgesetzt werden kann.

Die Erleichterung teilt auch der Insolvenzverwalter im Verfahren der Ludwig Leuchten GmbH, Christian Krönert von der Kanzlei VOIGT SALUS. Die Insolvenzverwaltung hat die Bemühungen von Herrn Quaas nach Kräften unterstützt und ist froh, dass ein großer Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernommen werden konnte. Der Kauf der Maschinen aus der Insolvenzmasse durch die Fischer Group gibt der Insolvenzverwaltung zudem die Möglichkeit, die Gläubiger besser als erwartet zu befriedigen. Nun gilt es, die alte Unternehmenshülle abzuwickeln und das Insolvenzverfahren seinem Ende entgegenführen.

 
Happy End trotz Krisen, Stillstand und Uneinigkeiten

Die Ludwig Leuchten GmbH war im Zuge von Corona-Pandemie und Energiekrise mit massiven Stockungen in der Lieferkette konfrontiert gewesen. Wichtige Materialien blieben aus; alternative Lieferanten konnten kurzfristig nicht gewonnen werden. Hierdurch kam die Fertigung zum Stillstand, was wiederum zu Umsatzausfällen führte.

Vor diesem Hintergrund hatte das Unternehmen 2022 einen Insolvenzantrag gestellt. Anfangs standen die Chancen für eine Fortführung gut, zeitnah nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Oktober 2022 musste der Geschäftsbetrieb aber zunächst vollständig eingestellt werden. Hauptgrund war Insolvenzverwalter Christian Krönert zufolge die Uneinigkeit mit dem damaligen Vermieter und Gesellschafter. Die Immobilie wurde später verkauft – und durch eine langfristige Vereinbarung mit dem neuen Eigentümer kann Ludwig Leuchten heute wieder am Standort in Elsterheide produzieren.

 
Stabiler Auftragseingang 2023

Stefan Quaas und sein Team streben 2023 ein konservatives Wachstum an – es gibt bereits einen stabilen Auftragseingang für die ersten Monate. Zudem wird in der Elsterheide auf eine stabile Konjunktur in den Kernmärkten und bei Kernprodukten gesetzt. Dazu gehören Beleuchtungen beispielsweise für Industrie- und Gewerbeimmobilien aber auch für Bürohäuser und öffentliche Gebäude sowie die Reinraumbeleuchtung. Um sich der Entwicklung am Markt anzupassen, plant das Unternehmen die Einführung eines ERP-Systems zum optimalen Ressourcenmanagement und die Digitalisierung aller Fertigungsprozesse.

Daneben wurde ein technisches Vertriebsbüro im Ludwigpark in Mering eröffnet. Dass dieser Ort für die Außenstelle gewählt wurde, ist indes kein Zufall: Das schwäbische Mering ist der Ort, an dem Ludwig Leuchten vor über 70 Jahren gegründet wurde – hier soll an die Unternehmenstradition angeknüpft werden.

 
Impulse aus der Branche

„Ich bin mehr als zuversichtlich, dass wir einen guten Neustart am Markt hinbekommen. Wir können auf motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen, die voll und ganz hinter dem Unternehmen und seinen Zielen stehen. Daneben erwarten wir zusätzliche Impulse aus der Branche. Denn durch die Umsetzung der RoHS-Richtline und das Verbot von T5- und T8-Leuchtstofflampen ab August 2023, dürfte die Nachfrage nach unseren Lösungen weiter steigen“, erklärt Stefan Quaas.

Quelle: Pressemitteilung der Insolvenzverwaltung

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