Bewertung Limbacher Druck GmbH

BEWERTUNG LIMBACHER DRUCK GmbH

Die Limbacher Druck GmbH musste beim zuständigen Amtsgericht Chemnitz einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Merbecks von der Rechtsanwaltskanzlei Flöther & Wissing aus Chemnitz bestellt.

Der vorläufige Insolvenzverwalter übernimmt im vorläufigen Insolvenzverfahren eine zentrale Rolle. Seine Aufgaben dienen vor allem dem Schutz der Gläubigerinteressen und der Sicherung der Insolvenzmasse, also des noch vorhandenen Vermögens des Unternehmens. Die wichtigsten Aufgaben des vorläufigen Insolvenzverwalters sind:

  1. Sicherung des Unternehmensvermögens
  • verhindert, dass Vermögenswerte verschoben, verschleudert oder veruntreut werden,
  • schützt das Unternehmen vor Zwangsvollstreckungen von Gläubigern.
  1. Prüfung der Insolvenzgründe
  • überprüft, ob tatsächlich Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung vorliegt,
  • erst wenn das bestätigt ist, kann das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet werden.
  1. Ermittlung der wirtschaftlichen Lage
  • verschafft sich einen Überblick über Finanzen, Verträge, Mitarbeiterzahlen, Schulden etc.,
  • erstellt Berichte, die dem Insolvenzgericht und den Gläubigern als Entscheidungsgrundlage dienen.
  1. Sicherung des Geschäftsbetriebs
  • versucht, den laufenden Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten (z. B. Lieferantenbeziehungen sichern, Löhne zahlen – oft über das sogenannte Insolvenzgeld),
  • Ziel ist, eine mögliche Sanierung oder Fortführung des Unternehmens zu ermöglichen.
  1. Mitwirkung bei der Entscheidung über Fortführung oder Abwicklung
  • entwickelt erste Strategien: Sanierung, Verkauf, Liquidation,
  • beginnt häufig Gespräche mit potenziellen Investoren oder Käufern.

 

 

INVENTARISIERUNG UND BEWERTUNG IST TEIL DER BERICHTSGRUNDLAGE

Zur seriösen Einschätzung der aktuellen Lage wird auch eine umfassende Inventarisierung und Bewertung des Anlagevermögens benötigt.

Die Begutachtung führen wir üblicherweise im laufenden Geschäftsbetrieb durch. Einschränkungen für die Betriebsabläufe oder den Kundenverkehr entstehen dadurch nicht. Oft erleichtert die Anwesenheit der Maschinenführer und betriebskundigen Mitarbeiter sogar den Ablauf der Inventarisierung, da spezifische Fragen zum Maschinenpark unmittelbar besprochen werden könne. Es werden sämtliche Wirtschaftsgüter inventarisiert und ein Abgleich mit dem Anlagenspiegel der Bilanz durchgeführt. Eventuelle Rechte Dritter wie Leasing, Finanzierung oder Miete, die Anspruchsteller und die Vertragsgrundlagen werden ermittelt, dokumentiert und fliessen in die Bewertung ein. 

 

TRADITIONSUNTERNEHMEN MIT BEWEGTER HISTORIE

Bereits am 05. November 1886 unter dem Namen „Lithographie & Steindruckerei, Buchdruckerei J.R. Ulbricht“ von Julius Richard Ulbricht gegründet, blickt das Unternehmen auf eine bewegte Historie zurück. Nach dem Tod des Firmengründers im Jahre 1951 übernahm Eberhard Bellersen die Druckerei, welche 1972 verstaatlicht wurde und bis 1990 unter dem Firmennamen „VEB Color Druck Limbach-Oberfrohna“ bekannt war. Als im Juli 1990 die Reprivatisierung und Rückübertragung an die ursprünglichen Eigentümer Eberhard und Christa Bellersen begann, benannten sie das Unternehmen in »Limbacher Druck GmbH« um.

Nach Abschluss der Reprivatisierung 1994 blieb Eberhard Bellersen bis 1997 Geschäftsführer der Druckerei. Bis 2011 oblag die Leitung bei Christa Bellersen, bevor im Jahr 2011 Gerhard Zschäbitz in die Geschäftsführung der Druckerei wechselte. Seit 2016 leitet Robert Zschäbitz das Familienunternehmen.

Seit 1990 wurden mehr als 4 Mio. € in das Unternehmen, in Maschinen und Anlagen investiert, beispielsweise in die Offsetdruck- und Digitaldrucktechnik aus dem Jahre 2018.

Die Limbacher Druck GmbH bietet Full-Service Lösungen für Druckprodukte an.
Zu den Produkten zählen unter anderem Geschäftsdrucksachen, Mailingprodukte, Formulare, Aufkleber, Prospekte, Flyer, Leporellos, Broschüren, Magazine, Periodika, Kalender, Plakate, Mappen, exklusive Verpackungen, Umverpackungen für Textilien, Verpackungsdesign für individuelle Werbung.

 

HERAUSFORDERNDE ZEITEN FÜR DEUTSCHLANDS DRUCKEREIEN

Die Druckbranche sieht sich seit Langem mit anhaltenden Herausforderungen wie Auftragsrückgängen, wirtschaftlichen Unsicherheiten und branchenspezifischen Krisen konfrontiert. So mussten im Jahr 2025 bereits mehrere Druckereien Insolvenz anmelden. Einige der bekanntesten Fälle sind:

  1. Kabel Premium Pulp & Paper GmbH (Hagen)

Am 6. März 2025 meldete die Papierfabrik Kabel Insolvenz an. Der Betrieb war aufgrund mangelnder Aufträge bereits mehrere Tage stillgelegt, und es herrschte Kurzarbeit. 420 Mitarbeiter waren betroffen. Das Unternehmen produziert hochwertiges grafisches Papier für den Offset- und Tiefdruck.

  1. Konradin Druck GmbH (Leinfelden-Echterdingen)

Am 26. Februar 2025 stellte die Konradin Druck GmbH einen Insolvenzantrag. Das Unternehmen, ein Teil der Konradin Mediengruppe, produziert Kataloge und Zeitschriften im Bogen- und Rollenoffsetdruck. Die Krise wurde unter anderem durch einen Auftragsrückgang im Zuliefersektor der Automobilindustrie verursacht. Der Geschäftsbetrieb läuft derzeit unter vorläufiger Insolvenzverwaltung weiter.

  1. RS Druckmaschinen GmbH (Bad Kreuznach)

Am 1. März 2025 wurde das Insolvenzverfahren über die RS Druckmaschinen GmbH eröffnet. Das Unternehmen stellt Bedruckungsmaschinen und Sondermaschinen her.

  1. SDV Medien Gruppe (Dresden)

Im Dezember 2024 meldete die SDV Medien Gruppe Insolvenz an. Trotz intensiver Bemühungen konnte kein Investor gefunden werden. Am 27. Februar 2025 wurde die Produktion eingestellt, und alle 213 Mitarbeiter verloren ihren Arbeitsplatz.

  1. Olbert & Dersch (Dautphetal, Hessen)

Die Textildruckerei Olbert & Dersch aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf stellte im Februar 2025 einen Insolvenzantrag. Trotz ausreichender Aufträge war das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Der vorläufige Insolvenzverwalter prüft Sanierungsoptionen.

 

WIR WÜNSCHEN ALLEN BETEILIGTEN VIEL ERFOLG.

Quelle: Presseveröffentlichungen, Unternehmenspräsentation

Fotos: Cornelius Pleser

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